(pride1.de/kt) Die AIDS-Krise der 1980er und 1990er Jahre hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die LGBT-Gemeinschaft. AIDS (Abkürzung für Acquired ImmunoDeficiency Syndrome) ist eine Krankheit, die durch das humane Immundefizienz-Virus (HIV) verursacht wird. Es greift das Immunsystem an und lässt den Körper anfällig werden für lebensbedrohliche Infektionen und Krebsarten.
Die Epidemie tauchte Anfang der 1980er Jahre bei schwulen Männern in den großen Städten der USA auf, vor allem in San Francisco und New York City. Zu dieser Zeit war wenig über die Krankheit und ihre Übertragung bekannt, und es gab keine wirksamen Behandlungen. Viele Menschen, die an HIV/AIDS erkrankten, starben innerhalb weniger Jahre nach ihrer Diagnose.
AIDS hatte verheerende Auswirkungen auf die Community. Tausende von schwulen Männern starben an der Krankheit und hinterließen Partner, Freunde und Familien, die oft ausgegrenzt und stigmatisiert wurden. Die Infektion hatte auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, da viele Menschen mit der Krankheit nicht arbeiten konnten und erhebliche medizinische Kosten zu tragen hatten.
Die Politik reagierte spät auf die Epidemie. US-Präsident Ronald Reagan erkannte die Epidemie erst 1987 öffentlich an, und viele Kritiker warfen ihm vor, dass seine Regierung nicht genug unternommen habe, um die Krise anzugehen. Das Fehlen staatlicher Maßnahmen führte zur Bildung zahlreicher Organisationen, wie der Deutschen AIDS-Hilfe oder Queer Nation in den USA, die Protestaktionen organisierten, um eine größere Anerkennung und Finanzierung für HIV/AIDS-Forschung und -Behandlung zu fordern.
Die Infektion hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf das Verhältnis der Community und der übrigen Gesellschaft. Viele Infizierte berichteten von Diskriminierung und Stigmatisierung in Gesundheitseinrichtungen. Darunter gab es zahlreiche Fälle von medizinischem Personal, das sich weigerte, Patienten mit HIV/AIDS zu behandeln. Die Krise unterstrich die Notwendigkeit einer größeren Interessenvertretung für LGBT+ im Gesundheitswesen und in der Politik.
Trotz der verheerenden Auswirkungen von AIDS führte sie auch zu erheblichen Fortschritten in den USA und weltweit. Die Protestaktionen von LGBT+ und Unterstützern half, die Finanzierung von HIV/AIDS-Forschung und -Behandlung zu verbessern, was schließlich zur Entwicklung wirksamer Medikamente führte, die die Krankheit kontrollieren und die Übertragungswege reduzieren können. Die Krise führte auch zu einer größeren Anerkennung und Akzeptanz der Community, weil sich die Öffentlichkeit - auch in Deutschland - mit den Problemen und Schicksalen von LGBT+ auseinandersetzen musste.
Insgesamt hatte HIV/AIDS einen tiefgreifenden Einfluss auf die Community, was zu Tausenden von Todesfällen und weit verbreiteter Diskriminierung und Stigmatisierung führte. Es führte jedoch auch zu signifikanten Fortschritten im Kampf gegen das Virus und zu größerer Anerkennung und Akzeptanz von LGBT+. Das Erbe der Krise ist auch heute noch spürbar, die Community kämpft bis heute für eine größere Anerkennung und Schutz von LGBT+ Rechten, wie z. B. der Gleichbehandlung in Gesundheitseinrichtungen.
Das Bild zeigt eine sog. "AIDS-Schleife", die die Unterstützung des Trägers im Kampf gegen Diskriminierung symbolisiert. Sie war Vorbild für viele weitere Schleifen in anderen Farben, die eine andere Bedeutung haben.