(PRIDE1/kt/ch) Die russische Medienaufsicht Roskomnadzor hat unsere Website pride1.de sowie unsere App im Apple App Store offiziell als „verbotene Information“ eingestuft. Grundlage dafür ist ein russisches Gesetz, das Inhalte untersagt, die „nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen“ angeblich „propagieren“. Diese Formulierung wird in Russland regelmäßig genutzt, um queere Sichtbarkeit gezielt zu unterdrücken. In diesem Zusammenhang wurden unser Hosting-Anbieter, Apple und wir selbst schriftlich zur Löschung der von Russland als „verboten“ eingestuften Informationen aufgefordert.
Ein Eingriff in unsere Grundrechte
Die russische Aufforderung, unsere Inhalte zu löschen, ist nicht nur ein Angriff auf queere Sichtbarkeit – sie ist ein direkter Eingriff in die Meinungs- und Medienfreiheit, wie sie in Deutschland durch Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert wird. Unsere Inhalte sind legal. Unsere Stimmen sind geschützt. Unsere Arbeit ist ein Grundrecht. Wir lassen uns nicht vorschreiben, welche Lebensrealitäten sichtbar gemacht werden dürfen. Dass ein autoritäres Regime versucht, queere Inhalte jenseits seiner Grenzen zu zensieren, ist ein Angriff auf die freie Presse, die Menschenrechte – und auf uns alle. Wir werden diesem Versuch internationaler Zensur nicht nachgeben.
Was bedeutet das für unsere Hörer*innen?
Unsere Website – und damit auch unser Radioprogramm – wird in Russland gesperrt. Internetanbieter im Land müssen den Zugang in den kommenden Tagen blockieren. Unsere App ist im russischen App Store nicht mehr verfügbar. Außerhalb Russlands bleibt alles wie gewohnt erreichbar.
Warum das passiert
Roskomnadzor wirft uns vor, queere Lebensrealitäten sichtbar zu machen – und stuft das als „verboten“ ein. Tatsächlich tun wir genau das: Wir senden Musik, Nachrichten und Stimmen aus der Community – offen, vielfältig, queer. In Russland gilt seit Jahren ein Gesetz, das jegliche positive Darstellung von LGBTQIA+ Themen als „Propaganda“ kriminalisiert. Dieses Gesetz trifft nicht nur russische Medien, sondern zunehmend auch internationale Angebote – wie unseres. Seit 2024 gilt die internationale LGBT-Bewegung in Russland sogar als Terrororganisation.
Unsere Haltung
Wir ändern nichts. Wir löschen unsere Inhalte nicht. Wir bleiben laut. Wir bleiben sichtbar. Dass Russland uns auffordert, unsere Inhalte zu entfernen, zeigt einmal mehr, wie dringend es queere Medien braucht. Wo andere zum Schweigen gebracht werden, senden wir weiter – für alle, die uns hören und uns unterstützen wollen: Spenden
Für Hörer*innen in Russland
Wenn Ihr aus Russland zuhört oder unsere Website besuchen möchtet: Leider wird der direkte Zugang bald nicht mehr möglich sein. Mit VPN oder anderen Tools könnt ihr weiterhin auf unsere Inhalte zugreifen – aber bitte seid vorsichtig! Wir sehen Euch. Wir hören Euch. Wir senden auch für Euch.